Ein Grundstücksverkauf ohne Makler birgt einige Vorteile. Einer davon ist, dass Immobilienentwickler bereit sind einem Eigentümer mehr Geld zu zahlen. Aber warum ist das eigentlich so?
Makler argumentieren, dass sie durch ihre Arbeit die Nachfrage steigern und damit den Preis für eine Immobilie oder ein Grundstück erhöhen. Dies kommt wiederum auch Ihnen als Eigentümer zugute, denn die Kosten für den Makler können so gedeckt werden und zusätzlich muss der Verkauf nicht selbst organisiert und durchgeführt werden. Bei dieser Betrachtung würde sich das Hinzuziehen eines Maklers also lohnen.
Während dies bei „klassischen Immobilien“ durchaus der Fall sein kann, ist es bei Grundstücken jedoch grundsätzlich anders.
Das liegt daran, dass ein Grundstück schlichtweg ein anderes „Produkt“ ist. Es muss nämlich nach dem Kauf bebaut werden und liegt deshalb einer völlig anderen Kalkulation zugrunde.
Um dies anschaulich zu erläutern, ziehen wir ein Beispiel heran: Nehmen wir an, Sie sind Eigentümer eines Grundstücks, das Sie gerne verkaufen würden. Es eignet sich für die Bebauung eines Doppelhauses. Deshalb möchten Sie es gerne einem Bauträger anbieten.
Der Immobilienentwickler ist von der Lage Ihres Grundstücks überzeugt und interessiert sich sehr dafür. Um Ihnen ein konkretes Angebot zu unterbreiten, muss er allerdings zu erst kalkulieren.
Im ersten Schritt schaut er sich hierfür den potentiellen Umsatz an. Das bedeutet, er prüft den Bebauungsplan und berechnet genau, wie viel Wohnfläche er errichten darf.
Danach analysiert er die Verkaufspreise und prognostiziert, wie viel Umsatz er durch den Verkauf der beiden Häuser nach dem Bau erzielen könnte. Nehmen wir also an, der Immobilienentwickler rechnet mit einem Umsatz von 2.000.000 € nach Baufertigstellung.
Im zweiten Schritt berechnet er nun die Kosten, die auf ihn zukommen, wenn er die beiden Häuser entwickeln würde. Diese beinhalten einerseits sämtliche Kosten für den tatsächlichen Bau, sprich die Planung, Genehmigung, das Material und den Lohn. Andererseits inkludiert er eine Marge. Dabei handelt es sich um den Betrag, der sicherstellen soll, dass das Projekt wirtschaftlich umgesetzt werden kann und die vorhandenen Risiken abgedeckt sind.
Nehmen wir an, der Immobilienentwickler kalkuliert Kosten inklusive einer notwendigen Marge in Höhe von 1.500.000 €.
Nun bleibt dem Immobilienentwickler nach Abzug sämtlicher Kosten vom Umsatz eine gewisse Summe übrig. In unserem Beispiel beträgt diese Summe 500.000€.
Diese Summe stellt den Spielraum dar, der dem Immobilienentwickler für die Grundstücksakquisition übrig bleibt. Dieser Betrag stellt gewissermaßen eine „rote Linie“ dar, denn wenn der Immobilienentwickler mehr zahlen würde, geht er das Risiko ein, das sich das Projekt für ihn nicht lohnt.
Ein Käufer kann Ihnen als Eigentümer in unserem Beispiel damit bis zu 500.000 € zahlen.
Hier könnte argumentiert werden, dass Makler sicherstellen, dass ein Käufer auch den Maximalbetrag bietet. Allerdings ist dies in der Praxis ohnehin der Fall. Da der Grundstücksmarkt extrem hart umkämpft ist und Projektentwickler händeringend nach bebaubaren Grundstücken suchen, gehen sie ohnehin bis an Ihr Limit, um ein Grundstück erwerben zu können
Nun kommen die Maklerkosten ins Spiel. Ziehen Sie als Eigentümer für einen Grundstücksverkauf einen Makler hinzu, vergrößert sich ein Kostenpunkt für den Immobilienentwickler, nämlich die Kosten für den Grundstückskauf.
Die Provision erhöht also den Betrag, den ein Käufer für den Erwerb des Grundstücks aufbringen muss.
Da sich Maklerprovision sich nach den jeweils gängigen Provisionssätzen im Bundesland richtet, kann sie zwischen 3,57% und 7,14 % inklusive MwSt betragen. Dieser Betrag fehlt Immobilienentwickler für das Angebot an Sie als Eigentümer.
In unserem Beispiel kann Ihnen der Bauträger damit nur noch 464.300 € anbieten. Dies entspricht ingesamt ca. 35.700€, die Ihnen als Eigentümer vom Käufer gar nicht angeboten werden können.
Übrigens: Das betrifft alle Arten von Provisionen – egal ob Kauf- oder Verkaufsprovision. Auch wenn die Maklerkosten nur vom Käufer gezahlt werden müssen, verringert sich der Betrag für den Eigentümer um die Höhe der Courtage
Einen Überblick über die Maklerprovision im Grundstücksmarkt erhalten Sie hier
Unsere Projektentwickler bestätigen: Wenn ein Grundstück ohne Makler angeboten wird, sind sie bereit dem Eigentümer ein höheres Angebot zu unterbreiten, weil Sie sich dadurch die Provision sparen. Gleichzeitig bieten Sie diesen Betrag gerne dem Eigentümer an, um so ihre Kaufchancen zu erhöhen.
Aus diesem Grund weisen wir Grundstückseigentümer darauf hin, dass sich ein Grundstücksverkauf ohne Makler neben anderen Vorteilen, wie zum Beispiel einem besseren Schutz der persönlichen Daten, auch finanziell lohnt.
Sollten Sie sich nach diesem Beitrag dennoch unsicher sein, empfehlen wir Ihnen einfach einmal in ein unverbindliches Gespräch mit einem Immobilienentwickler zu gehen und ihn persönlich danach zu fragen!
Über andere Vorteile eines Grundstücksverkaufs ohne Makler können Sie sich hier informieren
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