Ein Bodenrichtwertinformationssystem, auch bekannt als BORIS, ist eine Datenbank oder ein Informationssystem, das Bodenrichtwerte für verschiedene Regionen oder Stadtteile enthält. In der Regel existiert in jedem Bundesland ein zentrales Bodenrichtwertinformationssystem. Dennoch sind die Bodenrichtwerte nicht überall öffentlich zugänglich. Diese Bodenrichtwerte geben den durchschnittlichen Preis pro Quadratmeter Land für bestimmte Gebiete oder Straßenabschnitte an und dienen als Orientierung für Immobilienbewertungen, insbesondere für Grundstücks- und Immobilientransaktionen.
Das BORIS dient dazu, Transparenz auf dem Immobilienmarkt zu schaffen und eine Grundlage oder Orientierungshilfe für faire Kauf- und Verkaufspreise von Grundstücken zu bieten.
Angenommen, Sie sind ein Grundstückseigentümer und möchten Ihr Grundstück verkaufen. Zu Beginn des Prozesses nutzen Sie das Bodenrichtwertinformationssystem (BORIS), um die aktuellen Bodenrichtwerte in Ihrer Region zu überprüfen. Nehmen wir an, Ihr Grundstück liegt in einem Wohngebiet nahe der Innenstadt. Durch die Nutzung des BORIS stellen Sie fest, dass der Bodenrichtwert für Ihr Grundstück bei 300 Euro pro Quadratmeter liegt. Sie bemerken zudem, dass der Bodenrichtwert anderer Grundstücke in der näheren Umgebung deutlich unter 300 Euro pro Quadratmeter liegt. Mit dieser Information können Sie nun ableiten, dass Ihr Grundstück in einer begehrteren Lage liegt und daher tendentiell einen höheren Verkaufspreis erzielen könnte.
Nutzen Sie das BORIS als erste Orientierungshilfe: Sie können anhand des BORIS sehen, wie hoch der Bodenrichtwert im Vergleich zu anderen Grundstücken in der Gemeinde ist und ableiten, wie attraktiv die Lage Ihres Grundstücks ist. Für die Festlegung eines Preises ist der Bodenrichtwert allerdings nicht entscheidend, da sich der Preis maßgeblich von der Bebaubarkeit ableitet. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Ratgeber zum Thema „Wie viel ist mein Grundstück wert“.