Tausch gegen Wohnfläche ist eine Praxis in der Immobilienbranche, bei der Grundstückseigentümer ihr Grundstück nicht gegen Geld, sondern gegen Wohnraum in einem zu errichtenden Gebäude eintauschen.
Das bedeutet, anstatt einen herkömmlichen Verkauf des Grundstücks durchzuführen, schließen der Grundstückseigentümer und der Bauträger oder Immobilienentwickler eine Vereinbarung ab. In dieser legen sie, dass der Eigentümer im Austausch für sein Grundstück eine bestimmte Menge an Wohnfläche (und ggf. zusätzlich eine bestimmte Menge an Geld) im neu gebauten Gebäude erhält.
Dies kann für den Eigentümer besonders attraktiv sein, wenn er plant, in dem neuen Gebäude zu wohnen oder die Wohnungen als Investition zu vermieten.
Wichtig ist dabei, dass die genauen Bedingungen des Tauschs gegen Wohnfläche vertraglich festgehalten werden, einschließlich der Größe und Lage der zu erhaltenden Wohnungen, um zukünftige Streitigkeiten zu vermeiden.
Der Tausch gegen Wohnfläche dient vor allem dem Zweck, den Erwerb von Grundstücken zu erleichtern. Im speziellen Kontext bedeutet dies, dass ein Bauträger oder Immobilienentwickler ein Grundstück von einem Grundstückseigentümer erwirbt, indem er ihm im Gegenzug eine bestimmte Menge an Wohnfläche in einem neu zu errichtenden Gebäude auf dem erworbene Grundstück zur Verfügung stellt. Dies ist eine gängige Praxis, wenn der Grundstückseigentümer nicht direkt Geld für sein Grundstück verlangen möchte. Es handelt sich dabei also um eine Alternative zur traditionellen Methode des Grundstückskaufs, die sowohl für den Verkäufer als auch den Käufer Vorteile haben kann.
Stellen Sie sich vor, Sie sind Eigentümer eines Grundstücks in einer attraktiven Wohngegend. Sie haben jedoch nicht die nötigen Mittel oder das Know-how, um dort selbst ein Wohngebäude zu errichten. Jetzt tritt ein Bauherr auf den Plan, der Interesse an Ihrem Grundstück hat. Anstatt Ihnen einen Geldbetrag für den Kauf des Grundstücks anzubieten, schlägt er vor, auf Ihrem Grundstück ein Mehrfamilienhaus zu bauen. Im Gegenzug für das Grundstück erhalten Sie dann eine bestimmte Anzahl an Wohnungen in dem neu erbauten Gebäude. Dieses Modell nennt man Tausch gegen Wohnfläche.
So würden Sie zwar auf den direkten Verkaufserlös Ihres Grundstücks verzichten, erhalten im Gegenzug aber einen beträchtlichen Wert in Form von Wohnfläche. Diese Wohnungen können Sie dann selbst nutzen, vermieten oder verkaufen. Der Tausch gegen Wohnfläche kann also eine interessante Option sein, um das Potenzial Ihres Grundstücks zu nutzen, ohne selbst bauen zu müssen.
1. Für Grundstückskäufer: Bevor Sie sich auf einen Tausch gegen Wohnfläche einlassen, ist es wichtig, dass Sie die Qualität und den tatsächlichen Wert der angebotenen Wohnfläche einschätzen. Es kann ratsam sein, einen unabhängigen Gutachter einzuschalten, um sicherzustellen, dass Sie einen fairen Deal erhalten.
2. Für Grundstücksverkäufer: Ein Tausch gegen Wohnfläche kann eine effektive Möglichkeit sein, Ihre Immobilie zu verkaufen, ohne eine große Kapitalauszahlung zu benötigen. Allerdings sollten Sie sicherstellen, dass die angebotene Wohnfläche Ihren Bedürfnissen entspricht und in einem guten Zustand ist. Es kann hilfreich sein, einen Rechtsberater zur Hand zu haben, um sicherzustellen, dass alle Vereinbarungen rechtlich bindend sind.
3. Für beide Parteien: Ein Tausch gegen Wohnfläche sollte immer schriftlich festgehalten werden, einschließlich aller Details wie der genauen Größe und Lage der Wohnfläche und des Grundstücks, sowie aller zugehörigen Kosten. Es ist auch wichtig, dass beide Parteien die Bedingungen des Tausches vollständig verstehen und akzeptieren.
Welche gängige Kaufvertragsarten es neben dem Tausch gegen Wohnfläche es außerdem gibt, erfahren Sie hier in unserem Ratgeber.