Die Grundsteuerreform ist eine umfangreiche Änderung des Grundsteuergesetzes in Deutschland, die ab 2025 greifen soll. Sie betrifft alle Grundstückseigentümer, da die Grundsteuer eine der wichtigsten Einnahmequellen der Kommunen ist und auf alle Grundstücke und Gebäude erhoben wird.
Die Reform wurde notwendig, da das Bundesverfassungsgericht im Jahr 2018 entschied, dass die bisherige Regelung zur Berechnung der Grundsteuer verfassungswidrig ist. Die Hauptkritikpunkte waren die veralteten Einheitswerte, auf denen die Grundsteuer B bisher basierte.
Es gibt verschiedene Modelle zur neuen Berechnung der Grundsteuer.Während die Mehrheit der Länder das Bundesmodell oder eine angepasste Form dessen umsetzen, verfolgen fünf Länder einen eigenen Weg: Bayern, Baden-Württemberg, Hamburg, Hessen und Niedersachsen. Mehr zu den verschiedenen Modellen erfahren Sie hier.
Die Grundsteuerreform wird zu Veränderungen in der Höhe der Grundsteuer führen. Allerdings wird die genaue Auswirkung erst nach der Bewertung aller Grundstücke durch die Finanzämter und nach der Festsetzung der Hebesätze durch die Kommunen feststehen.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Grundsteuer auf den Mieter umgelegt werden kann, sofern dies im Mietvertrag vereinbart wurde. Daher sollten sowohl Immobilienbesitzer als auch Mieter die Entwicklung rund um die Grundsteuerreform im Blick behalten.
Die Grundsteuerreform dient dem Zweck, die Grundsteuerberechnung gerechter und transparenter zu gestalten. Sie soll sicherstellen, dass die Höhe der Grundsteuer aktuelle Immobilien- bzw. Grundstückswerte widerspiegelt und nicht mehr auf veralteten Bewertungen basiert. Dies führt dazu, dass Grundstückseigentümer, deren Immobilien im Wert gestiegen sind, tendenziell mehr Steuern zahlen, während diejenigen mit gleich gebliebenem oder gesunkenem Immobilienwert weniger belastet werden. Zudem soll die Reform regionale Unterschiede bei der Grundsteuer besser berücksichtigen. Die Neuregelung ermöglicht es auch den Bundesländern, eigene Berechnungsmodelle zu entwickeln, um Besonderheiten vor Ort zu berücksichtigen.
Angenommen, Sie besitzen ein Grundstück in Baden-Württemberg, das aufgrund seines Standorts und seiner Größe einen hohen Wert hat. Unter der alten Regelung wurde die Grundsteuer auf der Basis von Einheitswerten berechnet, die zuletzt 1964 in Westdeutschland und 1935 in Ostdeutschland festgelegt wurden. Dies führte oft zu Ungerechtigkeiten, da die tatsächlichen Verhältnisse auf dem Immobilienmarkt nicht berücksichtigt wurden.
Mit der Grundsteuerreform wird das System nun grundlegend geändert. Die Grundsteuer wird ab 2025 auf Basis eines Die Bodenwertsteuer berechnet. Der Grundsteuerwert soll nur noch von der Lage (Bodenrichtwert) und der Größe des Grundstücks abhängen, aber nicht mehr von der Bebauung. Unbebaute und bebaute Grundstücke werden damit gleich hoch besteuert. Zusätzlich kann die Grundsteuer eingesetzt werden, um unbebaute bzw. nicht genutzte Flächen noch einmal zusätzlich zu belasten.
Es ist wichtig zu beachten, dass die neue Regelung auch die Möglichkeit für Bundesländer vorsieht, eigene Berechnungsmodelle für die Grundsteuer zu entwickeln. Diese Modelle können von der oben beschriebenen Methode abweichen.
Die Grundsteuerreform soll für mehr Gerechtigkeit sorgen, indem sie sicherstellt, dass die Grundsteuer den tatsächlichen Werten auf dem Immobilienmarkt entspricht. Als Grundstückseigentümer, Makler oder Interessierter sollten Sie sich jedoch bewusst sein, dass die Reform auch zu höheren Grundsteuerzahlungen führen kann, insbesondere in Regionen mit hohen Immobilienpreisen.
1. Achten Sie auf die Grundsteuer: Die Grundsteuerreform hat die Berechnung der Grundsteuer geändert. Es ist wichtig, diese Änderungen zu verstehen, da sie Ihre zukünftigen Ausgaben beeinflussen. Berücksichtigen Sie diese Kosten, wenn Sie den Kaufpreis eines Grundstücks bewerten.
2. Informieren Sie sich über die lokalen Hebesätze: Mit der Grundsteuerreform haben die Kommunen die Möglichkeit, ihre Hebesätze anzupassen. Diese können erheblich variieren, daher ist es wichtig, diese Informationen zu recherchieren, bevor Sie ein Grundstück kaufen.
3. Bleiben Sie informiert über Änderungen: Die Grundsteuerreform ist ein sich entwickelndes Thema. Halten Sie sich über aktuelle Änderungen und Anpassungen auf dem Laufenden, um sicherzustellen, dass Sie die Auswirkungen auf Ihr Grundstück verstehen.
Umfassendere Informationen zur Grundsteuer und der Reform erfahren Sie hier.