In der Baunutzungsverordnung (BauNVO) wird zwischen offener und geschlossener Bauweise unterschieden. Diese Unterscheidung bezieht sich auf die Art und Weise, wie Gebäude auf einem Grundstück angeordnet werden dürfen.
Die Wahl zwischen offener und geschlossener Bauweise hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die städtebauliche Planung, die vorhandene Bebauungsstruktur, die Bedürfnisse der Bewohner und die lokalen Bauvorschriften.
Stellen Sie sich vor, Sie besitzen ein Grundstück in einer städtischen Wohngegend und möchten dort gerne ein Einfamilienhaus errichten. Sie haben bereits ein bestimmtes Hausdesign im Kopf und möchten dies gerne umsetzen. Bevor Sie allerdings mit dem Bau beginnen können, müssen Sie zunächst die Bauweise des Gebäudes mit den lokalen Bauvorschriften abgleichen.
Nehmen wir an, in Ihrer Region ist die offene Bauweise vorgeschrieben. Das bedeutet, dass Ihr Haus von den Nachbargebäuden durch Freiflächen getrennt sein muss und nicht direkt an die angrenzenden Gebäude angebaut werden darf. Ihr geplantes Hausdesign sieht jedoch ein Doppelhaus vor, welches in direkter Anbauweise an ein Nachbarhaus grenzt. Dies wäre ein Beispiel für die geschlossene Bauweise, die in diesem Fall nicht zulässig ist.
In diesem Fall müssen Sie Ihr Hausdesign anpassen, um den Vorschriften der offenen Bauweise zu entsprechen. Das könnte beispielsweise bedeuten, dass Sie anstelle eines Doppelhauses ein freistehendes Einfamilienhaus planen.
Letztendlich ist die Bauweise ein wichtiger Aspekt bei der Planung und Umsetzung eines Bauprojekts, der sowohl das Design des Gebäudes als auch die Nutzung des Grundstücks maßgeblich beeinflusst. Daher ist es wichtig, diesen Aspekt frühzeitig in die Planung mit einzubeziehen und sicherzustellen, dass das geplante Projekt den lokalen Bauvorschriften entspricht.
Für Grundstückskäufer:
1. Informieren Sie sich über die Bauweise, die für das Grundstück, auf dem Sie bauen möchten, zulässig ist. Diese Information können Sie dem Bebauungsplan entnehmen. Es kann sich um offene, geschlossene oder gemischte Bauweise handeln, was Auswirkungen auf den Abstand zu Nachbargrundstücken und die Anordnung der Gebäude hat.
2. Prüfen Sie inwiefern die Bauweise Ihre Bauvorhaben beeinflusst. Offene Bauweise erlaubt beispielsweise mehr Freiraum und Privatsphäre, während geschlossene Bauweise eine engere Bebauung und möglicherweise weniger Licht ins Haus zulässt.
Für Grundstücksverkäufer:
1. Stellen Sie Informationen zur zulässigen Bauweise bereit. Potenzielle Käufer möchten wissen, welche Möglichkeiten sie haben, um auf dem Grundstück zu bauen. Diese Informationen können den Verkaufsprozess beschleunigen und helfen, Missverständnisse zu vermeiden.
2. Heben Sie die Vorteile der jeweiligen Bauweise hervor, um potenziellen Käufern die Attraktivität Ihres Grundstücks zu verdeutlichen. Wenn zum Beispiel eine offene Bauweise erlaubt ist, weisen Sie auf die Möglichkeit hin, ein freistehendes Haus mit großem Garten zu bauen.
Wo Sie die Information zur Bauweise im Bebauungsplan finden, auf welches Symbol Sie achten müssten und welche weiteren Parameter daneben von Bedeutung sind, erfahren Sie in unserem Merkblatt zum Thema Bebauungsplan.