Unter dem Begriff Erschließungsgrad versteht man den Grad der Bereitstellung von Infrastruktureinrichtungen für ein bestimmtes Grundstück. Hierzu zählen zum Beispiel die Anbindung an Straßen, Wasser-, Gas- und Stromnetze sowie Telekommunikationseinrichtungen.
Ein hoher Erschließungsgrad bedeutet demnach, dass ein Grundstück bereits vollständig mit den notwendigen Versorgungs- und Verkehrsleitungen ausgestattet ist. Ein niedriger Erschließungsgrad hingegen weist darauf hin, dass diese Infrastrukturen noch nicht oder nur teilweise vorhanden sind.
Bei der Beurteilung eines Grundstücks ist der Erschließungsgrad ein wichtiger Faktor, da er maßgeblich die Nutzbarkeit und damit auch den Wert der Immobilie bestimmt. Es ist daher empfehlenswert, sich vor dem Kauf eines Grundstücks genau über dessen Erschließungsgrad zu informieren.
Der Erschließungsgrad dient dem Zweck, den Entwicklungsstatus eines Grundstücks zu bestimmen. Er gibt an, inwiefern die notwendigen Voraussetzungen für eine Bebauung bereits erfüllt sind. Diese Voraussetzungen beinhalten unter anderem den Anschluss an das öffentliche Straßennetz, die Versorgung mit Wasser und Strom sowie die Anbindung an die Kanalisation. Ein hoher Erschließungsgrad signalisiert, dass die Kosten für weitere Erschließungsmaßnahmen gering sind und das Grundstück somit bau- und nutzungsbereit ist. Dies ist ein wichtiger Faktor bei der Wertermittlung eines Grundstücks.
Stellen Sie sich vor, Sie sind Eigentümer eines Grundstücks in einem neu ausgewiesenen Baugebiet. Der Erschließungsgrad Ihres Grundstücks bestimmt, inwieweit es bereits mit den notwendigen Ver- und Entsorgungseinrichtungen, wie Straßen, Strom, Wasser und Kanalisation, versorgt ist.
Nehmen wir an, Ihr Grundstück hat eine Größe von 1000 Quadratmetern und liegt an einer bereits bestehenden Straße, die mit Wasser- und Stromleitungen sowie Kanalisation ausgestattet ist. In diesem Fall wäre der Erschließungsgrad Ihres Grundstücks als voll erschlossen zu bezeichnen.
Andererseits, wenn Ihr Grundstück an einer Straße liegt, die noch keine Wasser- und Stromleitungen hat, wäre der Erschließungsgrad deutlich niedriger. Es wäre dann als teilweise erschlossen anzusehen.
Der Erschließungsgrad eines Grundstücks ein wichtiger Faktor, da er erheblichen Einfluss auf den Wert und die Bebaubarkeit des Grundstücks hat. Ein voll erschlossenes Grundstück ist mehr wert als ein gleich großes, nur teilweise oder gar nicht erschlossenes Grundstück.
Also, als Grundstückseigentümer, Makler oder Interessent, sollten Sie immer den Erschließungsgrad eines Grundstücks im Auge behalten, da er ein wesentlicher Aspekt bei der Bewertung und dem Verkauf von Immobilien ist.
1. Genau prüfen: Als potentieller Käufer sollten Sie genau prüfen, welcher Erschließungsgrad das Grundstück hat. Ist es voll-, teil- oder unerschlossen? Dies beeinflusst nicht nur den Kaufpreis, sondern auch die zukünftigen Kosten für die Erschließung und den Bau.
2. Kosten kalkulieren: Egal ob Sie ein Grundstück kaufen oder verkaufen, Sie sollten sich im Klaren sein, dass der Erschließungsgrad maßgeblich die Kosten beeinflusst. Beim Kauf sollten Sie neben dem Kaufpreis auch die Erschließungskosten einkalkulieren. Beim Verkauf sollten Sie bedenken, dass ein voll erschlossenes Grundstück einen höheren Verkaufspreis erzielen kann.
3. Rechtliche Aspekte: Prüfen Sie als Verkäufer, ob Sie rechtlich verpflichtet sind, das Grundstück bis zu einem bestimmten Grad zu erschließen. Als Käufer sollten Sie sich informieren, ob die Gemeinde oder Stadt die Erschließung übernimmt oder ob diese Aufgabe und die damit verbundenen Kosten bei Ihnen liegen.